Aufbau eines Kohlemeilers

Von der Eisenzeit vor rund 3000 Jahren bis ins 20. Jahrhundert wurde Holzkohle von einem Köhler hergestellt. Der Köhler war zuständig für den Aufbau und Betrieb eines sogenannten Meilers. Das ist eine Art halbkugeliger Ofen, in dem die Verwandlung vom Holz zur energiereichen, pechschwarzen Holzkohle geschieht.

Schritt 1 - Holzart

Zum errichten eines Meilers benötigt man vorzugsweise reines Buchenholz, welches auf 1 m. Länge gesägt und gespalten wird.

Schritt 2 - Errichtung Quandelschacht

Das Buchenholz ( halbverbrannte Reststücke vom Vormeiler) in kleinen Stücken in Papiersack füllen oder aus Holz als Rahmenprofil gebaut.
Dieser wird mittig vom Meiler Platz positioniert.
Daran werden auf den Boden zunächst kleine und anschließend 1 Meter Holzscheite kreisförmig angestellt, sodass eine Basis dicht gepackten Holzes entsteht. Die Ausrichtung nach oben je nach Größe des geplanten Meilers.

Schritt 3 - Erstellen des Meilers

Das Buchenholz jetzt weiter kreisförmig mit geringstem Luftzwischenraum (Dicht) anstellen, bis der gewünschte Durchmesser der geplanten Meiler Größe erreicht ist.
Nun wird der 2 Stock in gleicher Vorgehensweise errichtet, dies bis zur gewünschten höhe des Meilers.

Schritt 4 - Aufbringen der Hecke (frischer Grasschnitt)

Das frisch gemulchte Gras wird nun in einer stärke von 10-15 cm gleichmäßig auf das Meiler Holz reihum aufgebracht.
Hintergrund hierfür ist, das die Lösche nicht direkt mit dem Buchenholz in Verbindung kommt. So bleibt die anschließend fertige Holzkohle sauber von Erdteilen.

Schritt 5 - Aufbringen der Lösche ( Meiler Erde)

Die Lösche ( Meiler Erde) wird nun gleichmäßig auf die Hecke ( Frischer Grasschnitt) ca. 10 – 15 cm aufgebracht. Hier den Quandelschacht oben frei lassen von Hecke und Lösche, zum anzünden des Meilers.
Hintergrund ist hier, dass verdichten des Meilers um ungewünschte Sauerstoff zufuhr im Meiler zu vermeiden.

Schritt 6 - Meiler Be- und Entlüftung:

Hier werden nun Zuluft Löcher waagerecht, ringsherum mit einer Meiler Stange gestochen. Diese Löcher sind für die Sauerstoff zufuhr des Meilers.
Oberhalb des Meiler Kopfes werden mit der Meiler Stange auch ringsum Löcher gestochen, den diese sind für die Zirkulation des Meilers und beugen der Meiler Verpuffung vor.

Schritt 7 - Anzünden des Meilers

Neben dem Meiler wird nun ein Feuer entfacht um genügend Glut zum anzünden des Meilers zu haben.
Die vorbereitete Glut wird nun von Oben des Meilers in den Quandelschacht gebracht, um den Meiler zu entzünden.
Sobald die nötige Hitze im Quandelschacht erreicht ist, wird dieser entstandener Hohlraum mit klein stückigen Buchenholz aufgefüllt. Anschließend wird der Meiler mit der Hecke und der Lösche verschlossen, und Abzugs Löcher von oben gestochen. Damit auch hier die Holzgase austreten können und keine Verpuffung entsteht. Nun wird der Meiler genässt, um entstandene Risse zu schließen.

Schritt 8 - Meiler Wache


Nun wird ca. alle 3 Stunden der Meiler Tag und Nacht auf Risse, Feuchtigkeit und eventuell geschlossenen Zug Löcher kontrolliert.
Zum Verdichten des voran geschrittenen Abbrandes muss auf dem Meiler in bestimmten Zeitabständen gleichmäßig die Lösche von Oben durch begehen verdichtet vorzubeugen, um Hohlräume im Meiler zu verhindern. Sowie die Abluft Löcher dem Meiler Brand an zupassen.
Hier ist besonders darauf zu achten, dass man niemals alleine sondern immer mindestens zu zweit kontrolliert, um das Einbrechen in den Meiler bzw. Sauerstoff Unterversorgung und damit verbundenen Bewusstlosigkeit vorzubeugen, Zur Unterstützung bei der Meiler Begehung ist immer eine Stange oder Schaufel zur Unterstützung der eigenen Sicherheit mit zunehmen.

Schritt 9 - Meiler Taufe

Hier wird dem Meiler ein Pate zugewiesen, der das Böse dem Meiler fernhält.

Schritt 10 - Fertigstellung

Ende des Meiler Brands ist, wenn beim Einstechen kein widerstand vom Holz zu spüren ist.
Verschließen des Meilers, Zu Luftlöcher und Abluft Löcher werden verschlossen, der Meiler wird genässt und mehrere Tage feucht gehalten, dass keine Risse entstehen und Sauerstoff eindringen kann.
Nach einer weiteren Woche Ruhephase zur Abkühlung, wird der Meiler aufgebrochen, um die fertige Holzkohle zu lesen

Letzter Schritt - Kohle Lesen

Nach einer weiteren Woche Ruhephase wird der Meiler aufgebrochen und die fertige Holzkohle gelesen und in transportfähige Papiersäcke abgefüllt.
Vorsicht beim Lesen der Holzkohle, diese kann noch im Kern in Verbindung mit Sauerstoff sich entzünden (Brandgefahr).